Heike Bartsch
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„Welcher Job passt zu mir?“ 7 praxiserprobte Schritte für die berufliche Neuorientierung


Die Frage „Welcher Job passt zu mir?“ fällt in vielen meiner Kennenlerngespräche mit Coachees, die sich einen beruflichen Neustart wünschen.

Neben dieser Frage ist die berufliche Neuorientierung mit vielen Emotionen aufgeladen und löst bei einigen meiner Coachees Euphorie, bei anderen wiederum Druck aus: Der einen Klientin erscheint der Neustart erstmal als die große Freiheit nach vielen Jahren in straffen Strukturen, der andere Klient sieht hierin den Sprung ins Ungewisse, verbunden mit finanzieller Unsicherheit.

Und da es beim Thema „den passenden Job finden“ oder „meine Berufung finden“ um etliche Fragen mehr geht, möchte ich das aus meiner täglichen Coaching-Arbeit beleuchten und Dir mit diesem Artikel gerne den einen oder anderen Impuls für Deine eigene berufliche Orientierung geben.

Inhalte

  • Was ist die berufliche Neuorientierung und warum ist sie so ein großes Thema?
  • Welche Anlässe gibt es für den beruflichen Neuanfang?
  • Der Wunsch nach Klarheit in der beruflichen Orientierung
  • Der Neuorientierungs-Prozess im Coaching: 7 Schritte
  • Mehrwert von Coaching bei einem beruflichen Neustart
  • Fazit: Endlich mehr Klarheit für den eigenen beruflichen Weg

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Was ist die berufliche Neuorientierung und warum ist sie so ein großes Thema?

Die berufliche Neuorientierung beschreibt eine signifikante Veränderung der bisherigen Arbeitssituation: Das kann ein kompletter Berufswechsel, der Einstieg in eine neue Tätigkeit, der Wechsel in eine neue Branche, eine gänzlich andere Position im Unternehmen oder auch die Aufnahme einer Selbständigkeit sein.

An erster Stelle ist die berufliche Neuorientierung ein Prozess – ein Prozess, der nicht in drei Tagen abgeschlossen ist! Da hiermit tiefgreifende Veränderungen, wie auch große Herausforderungen einhergehen (können), ist es wichtig, sich diese Zeit auch zu nehmen. Schließlich sollte hierbei eine bewusste Inventur stattfinden, was jemand besonders gut kann und gerne macht, aber auch die Erkenntnis, was jemand braucht, um richtig gut zu sein! Letztendlich ist es auch eine Chance, die berufliche Identität neu zu definieren und sich neu zu positionieren.

Die berufliche Neuorientierung ist ein gewichtiges Thema, schließlich verbringen wir einen Großteil unserer Wachzeit im Job, wofür eine grundsätzliche Zufriedenheit elementar ist. Mir ist bewusst, dass das Leben kein Ponyhof ist und Arbeit auch nicht immer sinnerfüllend oder spaßig sein kann, aber ich bin auch der festen Überzeugung, dass man mit dem, was man macht, überwiegend zufrieden sein sollte! Denn Zufriedenheit im Job wirkt sich nicht nur auf weitere Lebensbereiche aus, sondern unmittelbar auf die seelische und körperliche Gesundheit.

Welche Anlässe gibt es für den beruflichen Neuanfang?

Häufig resultiert dieser Schritt aus einer länger anhaltenden Unzufriedenheit heraus, manchmal aus dem Gefühl „ich kann doch mehr“, aber genauso auch bei einem (drohendem) Jobverlust oder gesundheitlichen Signalen. Viele meiner Klienten blicken auch auf eine beachtliche Karriere zurück, stellen aber oft mit 50+ fest, dass es sie nicht mehr erfüllt.

Diese Unzufriedenheitsmotive begründen häufig den Wunsch sich umzuorientieren:

  1. Gesundheitliche Aspekte: Bei Burnout-Gefahr, anhaltender Überforderung, toxischem Klima durch schlechte Führung oder Mobbing
  2. Arbeitszeiten und Work-life-Balance: Wenn die Arbeitszeiten z.B. nicht an familiäre Belange anzupassen sind
  3. Fehlende Entwicklungsmöglichkeiten: wenn es weder inhaltlich noch karrieretechnisch Anreize gibt zu bleiben
  4. Bezahlung: Wenn Leistung und Entlohnung nicht zueinander passen
  5. Unsicherheit aufgrund Unternehmens-/Branchenentwicklung: ständige Sorge um den eigenen Arbeitsplatz belastet
  6. Ungerechtigkeit und unterschiedliches Werteverständnis: Wenn die eigenen Werte nicht zu denen des Umfeldes passen

Welche Aspekte es genau sind, sollte unbedingt Eingang finden in die Standort-Analyse, da hierin bereits wichtige Hinweise für die zukünftige Aufstellung & Suche enthalten sind.

Wenn es bis dato eine akute, aber kurzfristige Unzufriedenheit ist, ist das zwar ein Grund zur Beobachtung, aber nicht immer eine gute Basis für einen kompletten Neustart.

Der Wunsch nach Klarheit in der beruflichen Orientierung

Jeder Neuorientierungs-Prozess ist anders, die Startbedingungen & Zielvorstellungen sehr unterschiedlich, doch immer ist es ein Zustand voller Erwartungen.

„Im nächsten Job mache ich es anders“

„Dann werde ich endlich mal meine Bedürfnisse in den Fokus nehmen“,

„In einem anderen Job möchte ich viel mehr meine Stärken einsetzen, zeigen was ich kann…“

Erkennst Du Dich in einer der Aussagen wieder?
Das sind berechtigte Gedanken, die ein zentraler Teil der Selbstreflexion im Rahmen der beruflichen Neuorientierung sein sollten! Es ist wichtig, Dich intensiv mit Deinen Stärken, Erfahrungen, Interessen und Werten auseinanderzusetzen, aber auch mit Deinen Bedürfnissen für ein gutes Arbeiten.

Nur so kannst Du herausfinden, welcher berufliche Weg wirklich zu Dir passt und langfristig Zufriedenheit und Erfolg verspricht. Dieser Prozess erfordert neben Neugier auch Mut und Entschlossenheit, denn oft bedeutet er, dass Du aus der eigenen Komfortzone heraustreten und Dich auf unbekanntes Terrain begeben musst.

Ein weiterer wichtiger Aspekt zur Erlangung von Klarheit bei der neuen beruflichen Orientierung ist für mich auch das Setzen realistischer Ziele. Es gilt, eine klare Vision zu entwickeln und konkrete Schritte zu planen, um diese Vision zu verwirklichen. Dabei kann es hilfreich sein, sich neutrale Unterstützung und Input von außen zu holen.

Der Neuorientierungs-Prozess im Coaching: 7 Schritte

Wie gestaltet sich der Prozess in der Praxis? Ich unterteile dies gerne in mehrere Abschnitte, die nicht zwangsläufig genauso hintereinander ablaufen müssen, aber die nach meiner Erfahrung wesentlich sind, um DEN Weg zu finden.

  1. Kennenlernen: Im systemischen Sinne frage ich gerne im größeren Radius , was manche Coachees manchmal etwas verwundert, aber so können wir später besser Zusammenhänge herstellen und auf weniger präsente Wünsche eingehen.
  2. Standortbestimmung
    * Warum stehe ich gerade genau hier? Was macht meine Motivation aus – nicht nur das Beleuchten der Weg-von-, sondern auch der Hin-zu-Motivation!
    * Welche zeitlichen und finanziellen Bedingungen sind zu beachten? Stichwort: Realitäts-Check.
    * Wahrnehmung schärfen: Wozu ist es gut, einmal stehenzubleiben?
    * Erfassung von Bedürfnissen, Zielen und Wünschen, um einen (Such-)Rahmen zu definieren. Hier spielt auch oft der Einfluss auf die persönliche Work-Life-Balance eine Rolle, die es dann zu beachten gilt.
  3. Bestandsaufnahme oder Inventur:
    * Ein wesentlicher Teil der gemeinsamen Arbeit ist eine intensive Lebenslauf- oder CV-Arbeit, und das Eingehen auf Tätigkeiten, die in anderen Kontexten ebenfalls relevant sein könnten.
    * Wir machen eine Inventur der Erfahrungen und besonderen Kompetenzen, aber richten dabei auch den Blick auf das, was Freude oder Frust bereitet hat. Dabei achte ich gerne darauf, wann bei meinen Coachees die Augen leuchten.
  4. Persönlichkeitsentwicklung: Während des gesamten Prozesses richte ich auch ein Augenmerk auf Hemmnisse, wie z.B. hinderliche Glaubenssätze oder Verhaltensmuster, die wir bearbeiten, um Potentiale freizusetzen. Oder wir erarbeiten Werte, welche im Berufsalltag eine große Rolle spielen.
    Teilweise setze ich hier auch den LPP – LINC Personality Profiler ein, dessen gemeinsame Auswertung gerne für Aha-Momente sorgt und interessante Zusammenhänge aufzeigt.
  5. Laufende Visualisierungen formen ein Bild und machen die erarbeiteten Aspekte greifbarer.
  6. Gemeinsam entwickeln wir so das Bild zukünftiger Optionen und Einsatzfelder und leiten daraus eine Umsetzungsstrategie ab. Diese beinhaltet oft Meilensteine, damit Erfolgserlebnisse erlebbar sind und auch Weichen immer nachjustiert werden können. Ein erstes Ergebnis kann bspw. auch das Erarbeiten einer Suchstrategie sowie das Eruieren von Weiterbildungsmöglichkeiten sein.
  7. Ständige Überprüfungen: Ist das Ziel noch stimmig, passt der Weg dorthin zu mir und meinen Vorstellungen?

>>> Aus dieser Arbeit formt sich dann ein Gesamtbild bestehend aus inhaltlichen Aspekten, hilfreichen Rahmenbedingungen, Mindestanforderungen und No-Gos, das bei der Neuausrichtung klare Leitplanken gibt.

Mehrwert von Coaching bei einem beruflichen Neustart

Natürlich gibt es unglaublich viele brauchbare und gute Tipps in Ratgebern und im Internet, sonst wärst Du ja auch nicht hier in meinem Blog gelandet ☺.

Da es ein umfassendes und komplexes Thema ist, kann ein neutraler Sparringspartner hilfreich sein. Das können berufserfahrene Freunde, Mentoren oder eben auch ein Coach sein. Die Hauptsache ist, Du hast jemanden an der Seite, die/der

  • Dich zum Dranbleiben animiert, gerade bei Fragen, denen Du selber aus dem Weg gehen würdest,
  • Struktur in das große Vorhaben bringt,
  • mit Dir neutral, aber gezielt und strategisch Deine Eigenschaften, Vorstellungen und Restriktionen sammelt, clustert und visualisiert,
  • geduldig und mit gutem Gespür mit Dir auch in die Ecken Deiner Erinnerung geht und dorthin schaut, wo Du eigentlich nicht mehr hinschauen wolltest,
  • Widersprüche in Deiner Argumentation offenlegt und hinterfragt,
  • Dir spiegelt, wann sich Deine Haltung ändert und Deine Augen beginnen zu strahlen,
  • das schrittweise Erkennen & Loslassen alter Sichtweisen und Verhaltensmuster mit Dir übt,
  • Dich immer wieder motiviert und antreibt.

Manchmal kommt es vor, dass der Prozess stockt, obwohl ich bis dahin annahm, dass mein Coachee überzeugt auf einem guten Weg ist. Das sind die Momente, in denen ich gerne den Widerstand thematisiere und wir die Ambivalenz bzw. den blockierenden Anteil einmal ins Visier nehmen.

Fazit: Endlich mehr Klarheit für den eigenen beruflichen Weg

Da man sich bei den oben genannten Fragen gerne immer dieselben bekannten Antworten gibt oder doch lieber anfängt, die Socken zu sortieren – ist ja auch wichtig -, ist ein externer, neutraler Sparringspartner, der nicht nur Mut macht, sondern auch mal in den Hintern tritt, eine hilfreiche Instanz.   

Ab und zu erlebe ich, dass Coachees in diesem Prozess dazu neigen, den vertrauten und bequemeren Weg wieder ins Visier zu nehmen. So ist bspw. doch der Konzernjob plötzlich eine gute Sache, obwohl man doch eigentlich gute Gründe hatte, genau dieses Gefilde zu verlassen. Bei solchen Widersprüchen hake ich nach, frage wofür es gut wäre, doch auf dem alten Pfad zu bleiben. Vielleicht wird dabei noch ein Bedürfnis sichtbar, dessen Befriedigung doch wichtiger ist als ursprünglich angenommen.

Das hat dann zwar Zeit gekostet, aber es ist ein sehr bewusster und selbstbestimmter Entschluss dabei herausgekommen, der tragfähiger und zufriedenstellender ist, als wieder unbewusst in alte Strukturen hineinzustolpern. Auch das kann ein gutes Ergebnis sein!

So individuell jedes Coaching zur Neuorientierung ist, am Ende stehen immer mehr Klarheit und bewusstes Handeln, was ungleich besser ist als in den nächsten unpassenden Job zu gelangen.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit dem Einblick in meine Arbeitsweise hilfreiche Impulse für Deine berufliche Neuausrichtung geben und wünsche Dir viel Erfolg & gute Gedanken.

Wenn Du das Projekt ‚Berufliche Neuorientierung‘ mit motivierender, strukturierter Unterstützung und einer Portion Humor angehen möchtest, melde Dich gerne bei mir:

Bereit für den ersten Schritt!

Zum Thema „Berufliche Neuorientierung nach der Elternzeit“ habe ich einen Gastartikel für den Blog meiner Kollegin verfasst. Wenn Dich das interessiert, schaue gerne bei ihr vorbei: Ulrike Wolf 

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